Limón, Cuy und andere exotische Dinge29. September 2010

Mittlerweile ist schon mehr als eine Woche rum und ich habe mich einigermaßen eingelebt. Die Leute hier sind echt unglaublich nett, und ich muss erstmal versuchen, mir tausende Namen zu merken, was ich nicht unbedingt als meine Stärke bezeichnen würde. Die Kommunikation klappt auch schon besser, auch wenn mein Wortschatz noch sehr begrenzt ist.

Am Samstag habe ich das casa lentch gesehen. Dort fand irgendeine Veranstaltung mit mehreren Schulklassen statt, was genau habe ich nicht genau verstanden. Das bedeutete Stühle, Tische, die Anlage etc. aufbauen, wir gingen aber auch für das Mittagessen einkaufen, was hier natürlich anders funktioniert -  in engen Gassen wuseln alle auf dem Markt durcheinander. Wir kauften u. a. Zucker – gröber als in Deutschland und in Packungen á 5kg – und limón. Mein Wörterbuch behauptet zwar, das seinen Zitronen, allerdings sind diese kleiner als “unsere” Zitronen, zudem sind sie grün und schmecken anders.

Am Sonntag morgen war ich mit Milagros in der Kirche und habe im Chor mitgesungen :-). Hier gibt es keinen Organisten oder so, weshalb die Lieder im Gottesdienst immer vom Chor angestimmt werden. Mit Text klappte das bei mir auch einigermaßen. Mittags gab es dann Essen in der Pfarrei, denn an diesem Wochenende war dort Kermés. Prinzipiell ist das wohl das gleiche wie die unsrige Kirchweih, allerdings werden hier Speisen gestiftet, die dann zu gunsten der Pfarrei verkauft werden.

Dort war dann auch einer der Momente gekommen, die ich schon erwartet hatte: Es gab Schweinefleisch, aber auch cuy – Meerschweinchen. An sich schmeckte dieses nicht schlecht; wenn mir allerdings jemand gesagt hätte, es wäre Hühnchen gewesen, hätte ich es wohl nicht bestritten.

Am Nachmittag gingen wir schließlich zu einer Art Musikwettbewerb. Dort nahm Exodo, eine Band aus der Pfarrei teil, die wir lautstark unterstützten. Jemand hatte dafür sogar ein Winnie-Pooh-Kostüm und komische Hüte organisiert; ich habe bloß dummerweise keine Fotos gemacht. Lustig war’s auf jeden Fall.

Am Montagmorgen war ich auf der Baustelle im casa paz y bien und zog mit Kabel für die Elektroinstallation; am Nachmittag war dann “normaler” Betrieb im casa lentch mit den Kindern. Ich schreibe “normal”, weil vier Mädels aus den USA zur Besichtigung kamen und deshalb natürlich alles picobello hergerichtet werden musste und die Kinder sich besonders gut benehmen sollten.

Gestern waren wir schließlich wieder im Neubau im casa paz y bien und stellten probeweise die Betten in einem Zimmer auf. Dabei mussten wir allerdings feststellen, dass der Architekt die Zimmer etwas knapp bemessen hatte. Anschliesend fuhren wir ins Zentrum und schauten uns nach Wasserhähnen, Bodenfließen, Matratzen etc. für den Neubau um.

Jetzt muss ich aber gleich mit dem Fahrrad, das mir P. Miguel gestern gegeben hat, los zum casa paz y bien. Das Radfahren gestaltet sich aufgrund der schlechten Straßen und einer zwar vorhandenen, aber nicht umgesetzten Vorfahrtsregelung natürlich auch anders. Hier hat ein großes Auto tatsächlich eingebaute Vorfahrt, wovon in Deutschland wohl viele Mercedesfahrer träumen ;-)

Viele Grüße

Joo

Dieser Eintrag wurde am um Mittwoch, 29. September 2010 erstellt. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS 2.0 Feed verfolgen. Beides, Kommentare und Pings sind zurzeit geschlossen.

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Eine Antwort

  1. Martin am 2. Oktober 2010 um 12:34

    Du wirst ja scheinbar gleich richtig rangenommen, aber das ist ja auch gut so sonst wärs ja langweilig. ;)

    Wenn sich die Gelegenheit ergiebt kannst du ja mal ein paar Fotos von/mit “deiner” Familie machen.