Hola Perú25. September 2010

Buenas tardes zusammen; jetzt habe ich einmal die Gelegenheit, den ersten Eintrag vor Ort zu verfassen. Um es mit einem Wort auszudrücken, es ist SPITZE.

Ich bin hier bei einer supernetten Familie untergebracht; Juan und America sind die Eltern, außerdem habe ich noch drei “Schwestern”: Milagros, Mariella und Zenaida. Was ich nicht gedacht hätte, ist, dass ich hier sogar ‘ne warme Dusche und Internet im Zimmer haben würde – das ist wohl aber auch nicht Standard hier.

Der Flug an sich verlief ganz gut, allerdings bin ich vor Abflug in Frankfurt zunächst mal heftig erschrocken, weil der Pilot verkündete, dass sich der Abflug aufgrund von Nebel in Amsterdam wohl um drei Stunden verzögern würde. Das hätte bedeutet, dass ich meinen Flug nach Lima verpasse. Letztendlich ist der Flieger aber doch mit nur einer Stunde Verspätung losgeflogen. In Amsterdam musste ich zwar ein bisschen hetzen (von Gate B nach F ist es verdammt weit!), dennoch hat alles hingehauen. Die zwölf Stunden über den Atlantik waren für einen Vielflieger wie mich zwar teilweise schon ziemlich lang, allerdings war das Flugzeug nicht sehr voll, weshalb ich eine ganze Reihe mit drei Sitzen für mich hatte und mich breit machen konnte.

In Lima erfolgte die Landung dann planmäßig um 16:25 Uhr Ortszeit, mein Visum über 183 Tage habe ich problemlos gekriegt. An der Zollkontrolle erwischte ich dann den Zoll-Zonk ;-) – die rote Lampe im Detektor leuchtete auf und ich mein Gepäck erhielt noch eine Sonderkontrolle.

Drausen wurde ich dann von Pater Miguel abgeholt und wir fuhren zum Franziskanerkonvent in Lima, wo ich die sieben Stunden Zeitunterschied durch 15 Stunden Schlaf zu kompensieren versuchte. Am nächsten Morgen konnte ich noch ein bisschen von Lima sehen, weil wir mit einem Franziskanerbruder ein Fahrrad kauften.

Gegen Mittag fuhren wir dann mit einem auch für deutsche Verhältnisse sehr komfortablen Reisebus auf der Panamericana in Richtung Norden nach Chimbote. Hier konnte man unglaublich viel sehen – die Fahrt aus der Zwölfmillionenstadt Lima dauerte allein 1,5 Stunden. Eines der ersten Schilder, die ich übrigens gesehen habe, war eines von FAG – die sind wohl auch überall :-). Zu sehen, wie viele Häuser einfach in den Berg hineingebaut sind, ist schon beeindruckend, demnächst stelle ich mal ein paar Bilder online. Nett ist auch die Idee mit den Verkehrsclowns: Da der Verkehr selbstverständlich unglaublich chaotisch ist – defensiv fahren ist hier ein Fremdwort – stehen an einigen großen Kreuzungen Clowns zur Verkehrserziehung der Fußgänger.

Aus Lima draußen befindet man sich schließlich ziemlich schnell mitten in der Wüste. Da es hier nie regnet, gibt es nur wenige Nicht-Wüstengebiete an der Nähe größerer Flüsse. Mit der Zeit wurde die Straße auch zunehmend schlechter, auch wenn es sich um die Panamericana handelte, eine der größten Straßen, die durch halb Südamerika führt. Dass die A7 eine Zeit lang auf einer Schotterpiste mitten durch die Wüste führt, von Einspurigkeit und Schlaglöchern will ich hier gar nicht reden, kann sich wohl niemand vorstellen. Aber genau deshalb brauch man für die 450 km von Lima nach Chimbote auch keine vier Stunden wie in Deutschland, sondern acht.

In Chimbote angekommen, kam ich dann zu meiner Gastfamilie und richtete mich dort ein. Gestern zeigte mir Padre Miguel dann das “casa paz z bien”. Das Gelände ist echt groß, es gibt Mais, verschiedenes Gemüse, Meerschweinchen, Hasen, Schweine, zwei Kühe und vieles mehr. Das Bildungshaus ist schön und geräumig, ein zweites Haus wird gerade gebaut und soll in zwei Monaten fertig sein.

Direkt vom dortigen Bio-Anbau habe ich auch ein paar Bananen probiert; die sind zwar kleiner als in Deutschland, schmecken aber natürlich besser. Ansonsten gibt es – wie vermutet – viel Huhn zu essen und natürlich auch Kartoffeln und Mais. Außerdem hält Juan, mein Gastvater, Hühner.  Zwar beginnen die Hühner mit ihrem “concierto” – wie P. Miguel sagt – um fünf Uhr morgens, aber es gibt weitaus schlimmeres.

Das war’s erstmal von mir.

Saludos

Joo alias Juan Miguel Maria Flor ;-)

Dieser Eintrag wurde am um Samstag, 25. September 2010 erstellt. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS 2.0 Feed verfolgen. Beides, Kommentare und Pings sind zurzeit geschlossen.

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3 Antworten

  1. KeKs am 25. September 2010 um 12:22

    Holá Juan Miguel Maria Flor!

    Da müssen wir uns ja schonmal keine sorgen machen das du vom Fleisch fällst ;-) Wünsche dir eine gute Zeit im Land der Lamas!

    Saludos

    KeKs AKA Galleta

     
  2. Martin am 25. September 2010 um 14:46

    Das klingt ja alles gar nicht so schlecht, aber wusstest du das die Panamericana die gefährlichste Straße der Welt ist ?

    http://www.youtube.com/watch?v=WXLxszv9eCM bei 6:40 Min.

    Vermutlich wars aber nicht so gefährlich wie in dem Video. ;)

    Dann schau mer mal was du dann so alles noch machen wirst.

    Viel Spaß noch !

     
    • Joo am 26. September 2010 um 18:10

      Ganz so extrem wie in dem Video war’s dann doch nicht ganz, aber mir haben die Überholmanöver des Busfahrers bei Gegenverkehr schon gereicht ;-)

      Hab jetzt hier auch mal ein paar Bilder von der Fahrt reingestellt.

      Heute Mittag gibt’s übrigens, wenn ich das richtig verstanden habe, das erste Mal Meerschweinchen. Mal sehen, wie das so schmeckt :-)