Hallo zusammen und fröhliche Weihnachten!
Mein Weihnachtsfest läuft dieses Jahr selbstverständlich etwas anders ab als gewohnt. Gestern Abend war um 9 Uhr der Weihnachtsgottesdienst, in dem ich beim Krippenspiel als einer der heiligen drei Könige glänzen konnte. Der Höhepunkt des Heiligabends war schließlich, als zu Hause um Punkt zwölf das Jesuskind in unsere gigantische Krippe gelegt wurde. Zuvor wurde es noch herumgereicht und jeder konnte ihm im Stillen seine Wünsche für das nächste Jahr anvertrauen. Anschließend gab es das Abendessen: Hauptgang war nach peruanischer Tradition ein Truthahn von exakt 11,45 Kilogramm (für 8 Personen!), außerdem gab es Panetón (eine Art Christstollen), heiße Schokolade und anderen Süßkram. Schließlich war die Bescherung angesagt. Wir hatten in der Familie einen intercambio de regalos/Geschenkeaustausch abgemacht und dazu ein paar Tage zuvor jeweils ein Zettelchen mit dem Namen der zu beschenkenden Person gezogen.
Die lentch-Weihnachstfeier fand bereits am vergangenen Samstag statt. Alle 28 lentch-Familien waren gekommen, um zunächst einige Weihnachstlieder des Kinderchores zu hören. Außerdem hatten wir ein Krippenspiel vorbereitet, an dem auch ein Schaf aus dem casa paz y bien und ein kleines Geschwisterchen als Jesuskind teilnahmen. Zudem hatte noch jemand einen echten Esel organisiert, der allerdings erst noch zu seiner Rolle überredet werden musste. Nach heißer Schokolade, Panetón und belegten Brötchen erhielten die Kinder schließlich ihre Weihnachtsgeschenke: Für jeden gab es einen großen Geschenkkorb mit Reis, Nudeln, ein paar Süßigkeiten und anderen Lebensmitteln. Zudem bekam jeder Unterwäsche und ein T-Shirt geschenkt.
Am Dienstag und Donnerstag gab es schließlich jeweils eine kleine Feier mit den Mitarabeitern von lentch und dem casa paz y bien. Von der Holzhausaktion sind mittlerweile auch ein paar Fotos online. Leider sind wir zu Weihnachten nicht mit allen Häusern fertig geworden, das letzte Haus fehlt noch. An seinem Aufbau werde ich aber nicht beteiligt sein: Nach drei Monaten hier in Chimbote gönne ich mir bis Anfang Januar ein mal ein paar Tage Urlaub und fahre mit Kathrin, Ann-Kathrin und vier weiteren Freiwilligen aus Deutschland ein paar Tage nach Pucallpa in den Urwald. Ich freue mich schon darauf, einmal die beiden anderen Gesichter Perus, die Anden (die wir überqueren müssen) und den Dschungel kennenzulernen.
In diesem Sinne wünsche ich euch allen noch einmal fröhliche Weinnachten und ein gutes neues Jahr.
Joo