Hola con todos,
heute werde ich mal etwas von meinen neuesten Erfahrungen bezüglich des peruanischen Fussballs berichten. Vom Besuch des Finales des campeonato muncipal in Pariacoto habt ihr ja vermutlich schon gelesen, am vergangenen Samstag war ich schließlich endlich einmal im Estadio Centenario Manuel Rivera Sánchez, dem Stadion Chimbotes. Da der Jóse Gálvez FBC (die Profimannschaft Chimbotes) vergangene Saison aus der ersten Liga abgestiegen ist, kommen in dieser Spielzeit, die erst kürzlich im Mai begonnen hat, normalerweise nicht mehr unbedingt die hochkarätigsten Gegner in das Estatio Centenario. Vergangenes Wochende traf man allerdings im Rahmen des Torneo Intermedio (so ‘ne Art DFB-Pokal) in einem Heimspiel auf Alianza Lima, welches in etwa den FC Bayern im peruanischen Fussball darstellt.
Dementsprechend war ich etwas überrascht über die Tatsache, dass zu diesem Spitzenspiel der Saison unter Flutlicht nicht einmal die Hälfte der 25 000 Plätze im Centenario besetzt waren. Ebenso nahm ich erstaunt zur Kenntnis, dass auch hier der Platz keinen einzigen echten Grashalm aufweisen konnte, anscheinend wird selbst in den Profiligen auf Kunstrasen gespielt. Trotz der etwas mauen Zuschauerzahl war die Stimmung im Stadion aber ausgezeichnet; wir hatten uns hinter einem Fanclub des Jóse Gálvez postiert. Dessen Mitglieder feuerten ihr Team durchgängig lautstark an und waren, wie jeder halbwegs ernsthafte anwesende Fussballfan, bestens mit Feuerlöschern, bengalischen Feuern und sonstigen Knallkörpern ausgestattet.
Das Spiel an sich war auch wirklich gut, ich hatte mich eigentlich vorher schon auf ein ziemliches Debakel für den Jóse Gálvez eingestellt, aber dieser konnte in der ersten Hälfte den Limeños eigentlich ganz gut Paroli bieten. In allerletzter Sekunde ging Alianza dann aber doch mit einem unglaublichen Distanzschuss der Kategorie “Tor des Monats” in Führung, bevor es in die Halbzeitpause ging. Nach der dieser folgte eine kleiner Schockphase der Chimbotaner, dann machten sie aber doch wieder ordentlich Druck, dem Alianza aber lange souverän standhalten konnte. In der Schlussphase gelang dann nach einem Eckball schließlich doch der Ausgleich, worauf es wieder etwas chaotischer wurde. Ein Spieler des Jóse Gálvez erhielt nach einer Tätlichkeit an der Strafraumgrenze schließlich die rote Karte, das Unentschieden konnte aber auch von den zehn verbleibenden Chimbotanern gerade so über die Zeit gerettet werden.
Nach den 90 Minuten reguläre Spielzeit wurde nun keine Verlängerung eingelegt, stattdessen wurde gleich zum Elfmeterschießen übergegangen. Jóse Gálvez begann hierbei mit dem ersten Elfmeter und verwandelte diesen, der folgende Elfmeter Alianzas wurde hingegen gehalten. Darauf folgend hatte Chimbote zu jedem Zeitpunkt mindestens einen Treffer Vorsprung, dennoch ist ein Elfmeterschießen natürlich immer eine emotionale Sache. Nachdem schließlich der letze Elfer von Chimbotes Torhüter souverän verwandelt wurde, ging der Jóse Gálvez schließlich auch als Sieger vom Platz.
Ansonsten gib’t nichts wirklich neues von mir zu erzählen
Macht’s gut
Joo